Schaumburger Zeitung vom 4. Juli 2014

Wo war die Molkerei?

Kinder und Museum – geht das?

Hattendorf. Das Heimatmuseum ist das kulturelle und gesellschaftliche Gedächtnis der Gemeinde. Im Museum lernen schon die Kleinsten, ihren Horizont zu erweitern und sich für Feinheiten von Kunst und Kultur zu interessieren.

Doch ganz so einfach ist es bekanntlich nicht, die Mitbürger für das Museum mit den dort ausgestellten Exponaten zu begeistern. Vor allem Kinder sind schwer erreichbar. Das wollen die Männer der Mittwochsrunde und Heimatvereinsvorsitzende Britta Springmann nun ändern. Den Anfang machte am Sonntag der Museumstag für Kinder. Die Resonanz hätte ein bisschen stärker sein können, aber dafür haben sich die Kinder, die erschienen waren, durchaus für das Museum interessiert. Das hatte Gründe.

Der erste Grund: Sie konnten am Schluss etwas mitnehmen, ein Springseil nämlich. Und das wurde auf dem Hof selbst geflochten, nach alter Väter Sitte.

Innen gab es für die Kinder und Jugendlichen eine Museums-Rallye, bei der sie mit einem Blatt diverse Stationen ablaufen müssen, damit sie die dazu gestellten Fragen beantworten können. Und die Fragen habe es durchaus in sich, darunter sind harte Nüsse, die es zu knacken gilt: Dass im Wappen der Gemeinde ein bestimmter Baum zu sehen ist, der sich Süntelbuche nennt, nun, das wissen die meisten Erwachsenen wohl. Aber aus welchem Jahr stammt die erste Fotografie dieses Baumens? Und wie viele Kirchen gibt es im Auetal? In welchem Ortsteil gab es früher eine große Molkerei? Und wann bitte fuhr im Auetal die letzte Postkutsche? Und wie viele Mauswiesel sind im Museum ausgestellt?

Am Sonntag war dabei auch zu sehen und zu spüren, was Museen leisten können: Junge und alte Menschen kommen zusammen und tauschen sich über spannende Dinge aus der Vergangenheit oder der Gegenwart aus – das verbindet und sorgt für ein gemeinsames kulturelles Verständnis.

In den Sommerferien wird die Museumsleitung ein neues Angebot für Kinder unterbreiten: Es wird im Rahmen des Ferienspaßes 2014 geschehen.

 

Von frank Westermann